Der Pan
Es hat sich seit Monaten abgezeichnet, nun ist es gekommen: Vor neun Jahren ging ich am 24. Dezember, dieses Mal am 31. Ich habe einen unverzeihlichen Fehler gemacht, den ich nicht korrigieren kann. Wie schwer er wirklich war, spielt keine Rolle mehr. Wie es dazu kam, auch nicht. Es gibt Momente, da spielen diese beiden Fragen keine Rolle mehr. Dieser Moment ist jetzt gekommen.
Die Zahl meiner Einträge in diesen Blog waren in den vergangenen Jahren sehr stark zurückgegangen, da ich weiß, dass alles falsch verstanden werden kann.
In diesem Moment hätte ich nicht mal mehr die Möglichkeit, mich zu rechtfertigen, die Gründe zu nennen oder die Qualitätsfrage zu stellen. Deshalb versuche ich es auch nicht mehr.
Das, was ich in den vergangenen Monaten und Jahren investiert habe, tat ich in dem Glauben, es sei das richtige. Wie neun Jahre zuvor habe ich wieder einmal alles verbockt und bin allein verantwortlich.
Ich wünsche allen einen guten Rutsch ins neue Jahr - und besonders einer Person. Ich hoffe, 2007 wird besser als die letzten viereinhalb Jahre.
Die Zahl meiner Einträge in diesen Blog waren in den vergangenen Jahren sehr stark zurückgegangen, da ich weiß, dass alles falsch verstanden werden kann.
In diesem Moment hätte ich nicht mal mehr die Möglichkeit, mich zu rechtfertigen, die Gründe zu nennen oder die Qualitätsfrage zu stellen. Deshalb versuche ich es auch nicht mehr.
Das, was ich in den vergangenen Monaten und Jahren investiert habe, tat ich in dem Glauben, es sei das richtige. Wie neun Jahre zuvor habe ich wieder einmal alles verbockt und bin allein verantwortlich.
Ich wünsche allen einen guten Rutsch ins neue Jahr - und besonders einer Person. Ich hoffe, 2007 wird besser als die letzten viereinhalb Jahre.
Hartgendorn - am Montag, 31. Dezember 2007, 15:53 - Rubrik: Der Pan
Die vergangenen Wochen sind sehr verwirrend, denn die Bemühungen der vergangenen drei Jahre scheinen sich mittlerweile in Erfolglosigkeit aufzulösen. L3G hieß immer das Ziel, doch ob wir es erreichen können, scheint fraglicher denn je. Am späten Vormittag trennte sich der Weg. Für die Eine zum Wasser, für den Anderen zum Zug.
im Moment scheinen wir beide ratlos, wie der Endlose Draht, der
im Moment scheinen wir beide ratlos, wie der Endlose Draht, der
Hartgendorn - am Sonntag, 30. Juli 2006, 19:48 - Rubrik: Der Pan
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42 Jahre bin ich mittlerweile alt, aber noch immer habe ich angeblich Teenager-Allüren. Ich fahre nämlich drei Mal zum Konzert einer Gruppe, habe die Tour dann von Westdeutschland nach Ostdeutschland und nun nach Süddeutschland also per Bahn miterlebt.
Mag sein, dass das Teenager-Allüren sind, es ist mir auch egal, was andere Menschen zu meinem Hobby sagen. Ärgern tut mich lediglich, dass ich nun ein Geburtstagsgeschenk überhabe. Hoffen wir, dass ich es vielleicht noch loswerde. Mehr will, kann und darf ich über meine Gefühle diesbezüglich nicht schreiben ...
Mag sein, dass das Teenager-Allüren sind, es ist mir auch egal, was andere Menschen zu meinem Hobby sagen. Ärgern tut mich lediglich, dass ich nun ein Geburtstagsgeschenk überhabe. Hoffen wir, dass ich es vielleicht noch loswerde. Mehr will, kann und darf ich über meine Gefühle diesbezüglich nicht schreiben ...
Hartgendorn - am Sonntag, 23. Juli 2006, 11:37 - Rubrik: Der Pan
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Als ich vor knapp drei Jahren aus Niedersachsen nach Norddeutschland wechselte, spielten Karrieregründe eine völlig untergeordnete Rolle. Der Arbeitsplatzwechsel rettete vielmehr irgendwie mein Leben, denn die Verhältnisse in meiner alten Arbeit waren unzumutbar geworden, schädigten meine Gesundheit. In den Monaten zuvor hatte ich nämlich erfahren müssen, was Bossing bedeutet und wozu Inkompetenz von Führungskräften führen kann und was die Folgen sein können. Was alles passierte, will ich gar nicht groß erzählen, nur insofern, dass alle Kollegen und Kolleginnen gezwungen wurden, an den Aktionen gegen mich teilzunehmen. Nicht alle machten das ungerne, da auch bei Ihnen verschiedene Interessen dahintersteckten (eine Dame wollte beispielsweise ihren Gatten auf meine Position bringen * und ich hatte sie noch eingestellt! *), und als ich den Auflösungsvertrag unterschrieben hatte sagte ich zu einem der Trittbrettfahrer: „Du hast gegen den falschen gekämpft, denn dass Du noch hier sitzt, hast Du mir zu verdanken. Aber Du wirst der nächste sein“. Und zu einer Kollegin, die mir immer wieder beteuerte, wie unwohl sie sich bei den Aktionen gegen mich gefühlt habe, aber trotzdem mitmachte und nicht klärend eingriff (wenn wohl auch aus Angst), meinte ich nur: „Pass gut auf Dich auf, du kommst auch noch dran“. Es kam tatsächlich so, der erste Kollege ist weg, die Kollegin wurde durch die Versetzung der Leiterin gerettet, denn das Vorgehen gegen sie hatte bereits begonnen.
Warum ich das alles erzähle? Durch die Versetzung – besser gesagt Degradierung - der Person sind jetzt wieder einige Dinge zu Tage gekommen, dich mich ratlos dastehen lassen. Zwischen 2001 und 2004 war ich nebenbei geschäftsführender Gesellschafter einer Agentur in einer großen Nachbarstadt, also nicht am Ort! Ich verbot meinem Partner aber ausdrücklich, die Stadt und alle Unternehmen, an denen sie beteiligt ist, anzusprechen oder Geschäfte damit zu machen. Er hielt sich daran, denn ich wollte unbedingt vermeiden, dass in der Zeitung eine Geschichte stand, dass ich mich mit jeder zweiten Mark an der Stadt bereichere. Einmal forderte mich aber meine ehemalige Chefin – also diese Person, um die es geht - auf, meine Firma solle ein Angebot abgeben, was ich aber vehement ablehnte mit dem Hinweis, dass das eine unzulässige Verbindung sei. Nun hörte ich aber, dass die Dame nach meinem Weggang offenbar viele Lügen erzählt haben soll, was jetzt auch noch einmal auf den Tisch gekommen sei. Da es mir aber in Sachen Arbeit etc. nichts vorzuwerfen gab, schielte sie wohl auf die Schiene meiner Agentur. Mein vermuteter, bisher aber nur halb bestätigter Verdacht: Es habe eine unzulässige Verbindung gegeben bzw. ich habe der Firma durch meine Arbeit bei der Stadt Vorteile verschafft. Absoluter Unsinn, was jeder bezeugen kann. Ich versuche nun herauszufinden, was genau die Lügen waren, die in die Welt gesetzt wurden. Wie ich dann reagieren werde, weiß ich nicht.
Lustiger Weise lobte diese Dame mich nun kürzlich über den grünen Klee, was mich nun völlig sprachlos macht. Als ein Freund mit ihr neulich die Qualität vieler Texte ansprach, gab sie zu, dass ein Großteil der Inhalte noch von mir stamme bzw. redigiert worden sei. Es sei eine bewundernswerte Leistung meinerseits gewesen, sich gegen die Ämter durchzusetzen, wie ich das wohl geschafft habe? Ich sei ein wirklich sehr guter Redakteur. Er solle mir das bitte weitersagen, wenn wir wieder mal reden.
Ich gebe zu, ich hätte mit allem gerechnet, aber nicht damit. Mit meinem Freund habe ich darüber herzhaft gelacht, dennoch frage ich mich, was das soll? Sie glaubt doch nun nicht wirklich, dass sie mich als einen Verbündeten in ihrem Kampf gegen ihre Degradierung zurückgewinnen kann. Ich würde sie aber gerne mal anrufen und fragen, was dieser Umschwung solle. Chancen hätte sie übrigens nicht, denn ich empfinde für keinen Menschen auf dieser Welt weniger Wertschätzung. Dafür hat sie mir einfach zu sehr einen Teil meines Lebens zerstört.
Keine Ahnung, wie’s weitergeht. Keine Ahnung, ob ich weiter recherchieren soll, keine Ahnung, was eine Gewissheit und Kenntnis über ihre Verleugnungen (die gab's vorher schon, aber mehr auf persönlicher Ebene als auf dienstlicher) ihrerseits mir bringen soll. Sicher ist nur, dass die Ereignisse der vergangenen Tage alte, schmerzhafte Wunden wieder aufgerissen hat, die noch nicht einmal ganz vernarbt waren…
Warum ich das alles erzähle? Durch die Versetzung – besser gesagt Degradierung - der Person sind jetzt wieder einige Dinge zu Tage gekommen, dich mich ratlos dastehen lassen. Zwischen 2001 und 2004 war ich nebenbei geschäftsführender Gesellschafter einer Agentur in einer großen Nachbarstadt, also nicht am Ort! Ich verbot meinem Partner aber ausdrücklich, die Stadt und alle Unternehmen, an denen sie beteiligt ist, anzusprechen oder Geschäfte damit zu machen. Er hielt sich daran, denn ich wollte unbedingt vermeiden, dass in der Zeitung eine Geschichte stand, dass ich mich mit jeder zweiten Mark an der Stadt bereichere. Einmal forderte mich aber meine ehemalige Chefin – also diese Person, um die es geht - auf, meine Firma solle ein Angebot abgeben, was ich aber vehement ablehnte mit dem Hinweis, dass das eine unzulässige Verbindung sei. Nun hörte ich aber, dass die Dame nach meinem Weggang offenbar viele Lügen erzählt haben soll, was jetzt auch noch einmal auf den Tisch gekommen sei. Da es mir aber in Sachen Arbeit etc. nichts vorzuwerfen gab, schielte sie wohl auf die Schiene meiner Agentur. Mein vermuteter, bisher aber nur halb bestätigter Verdacht: Es habe eine unzulässige Verbindung gegeben bzw. ich habe der Firma durch meine Arbeit bei der Stadt Vorteile verschafft. Absoluter Unsinn, was jeder bezeugen kann. Ich versuche nun herauszufinden, was genau die Lügen waren, die in die Welt gesetzt wurden. Wie ich dann reagieren werde, weiß ich nicht.
Lustiger Weise lobte diese Dame mich nun kürzlich über den grünen Klee, was mich nun völlig sprachlos macht. Als ein Freund mit ihr neulich die Qualität vieler Texte ansprach, gab sie zu, dass ein Großteil der Inhalte noch von mir stamme bzw. redigiert worden sei. Es sei eine bewundernswerte Leistung meinerseits gewesen, sich gegen die Ämter durchzusetzen, wie ich das wohl geschafft habe? Ich sei ein wirklich sehr guter Redakteur. Er solle mir das bitte weitersagen, wenn wir wieder mal reden.
Ich gebe zu, ich hätte mit allem gerechnet, aber nicht damit. Mit meinem Freund habe ich darüber herzhaft gelacht, dennoch frage ich mich, was das soll? Sie glaubt doch nun nicht wirklich, dass sie mich als einen Verbündeten in ihrem Kampf gegen ihre Degradierung zurückgewinnen kann. Ich würde sie aber gerne mal anrufen und fragen, was dieser Umschwung solle. Chancen hätte sie übrigens nicht, denn ich empfinde für keinen Menschen auf dieser Welt weniger Wertschätzung. Dafür hat sie mir einfach zu sehr einen Teil meines Lebens zerstört.
Keine Ahnung, wie’s weitergeht. Keine Ahnung, ob ich weiter recherchieren soll, keine Ahnung, was eine Gewissheit und Kenntnis über ihre Verleugnungen (die gab's vorher schon, aber mehr auf persönlicher Ebene als auf dienstlicher) ihrerseits mir bringen soll. Sicher ist nur, dass die Ereignisse der vergangenen Tage alte, schmerzhafte Wunden wieder aufgerissen hat, die noch nicht einmal ganz vernarbt waren…
Hartgendorn - am Freitag, 21. Juli 2006, 10:39 - Rubrik: Der Pan
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Nun, dass das Wort Kommunikation aus dem Lateinischen kommt, ist mir schon lange bewusst, immerhin habe ich neun Jahre alle Noten von gut bis ungenügend - ein sehr gut war nie dabei, wenn ich mich richtig erinnere - zu Genüge geschrieben, womit dem aufmerksamen Rechner klar ist, dass ich entweder zwei Ehrenrrunden gedreht habe oder auf einem altsprachlichen Gymnasium wahr. Letzteres ist der Fall, und obwohl ich den Latein-Leistungskurs gehasst habe, bin ich heute dankbar dafür, dass ich diese Sprache lernte. Was für ein Wissen hätte ich heute über Konjugationen, Deklinationen oder die einzelnen Tempi und ihre Anwendungsfälle, wenn ich mich nicht dadurch gekämpft hätte.
Doch mein Lob auf diese Sprache ist gar nicht Gegenstand meiner Ausführungen, sondern mir geht es vielmehr um Formen der Kommunikation, die auch ich in den vergangenen zwei Jahren zu sehr gepflegt habe.
"communicare" heißt übersetzt "teilen, mitteilen, teilnehmen lassen; gemeinsam machen, vereinigen" - wenn ich mich richtig erinnere. Der Begriff "bezeichnet auf der menschlichen Alltagsebene den wechselseitigen Austausch von Gedanken in Sprache, Schrift oder Bild." - Puh, gut, dass es Wikipedia gibt, wo man das über Copy and Paste übernehmen kann.
Früher war das so, heute ist das auch so, aber die Übertragungsformen sind anders. Denn heute wird Kommunikation nicht nur möglich über die altbekannten Formen wie Telefon oder Brief, nein, vielmehr schicken wir alles sekundenschnell via SMS oder E-Mail durch die Welt. 164 Zeichen für 9 bis 19 Cent. Und davon dann jede Menge, schnell, sehr schnell, super schnell tippen viele Kids ihre Handys voll. Rund 300 Euro sollen Kids für ihr Handy im Jahr ausgeben, was zeigt, dass das Handy ein modernes Gerät zur Kommunikationsübermittlung geworden ist.
Und: Auch ein Blog ist heute zu einer modernen Form der Kommunikation geworden. Und zahlreiche Kommunikationsmedien - also Zeitschriften - füllen ihr Sommerloch über diese Kommunikationsplattform.
Ganz sicher ist es eine solche Plattform, aber ich zweifle zunehmend an der Sinnhaftigkeit solcher Medien, wenn sie beginnen, den Dialog zu ersetzen. Blogger sind Menschen, die "frei Schnauze über die Dinge schreiben, die ihnen am Herzen liegen", schreibt bspw. das Internet-Magazin. Das finde ich zunächst einmal sehr gut. Bedenklich wird es aber, wenn Blogs oder andere elektronische Kommunikationsformen beginnen, den Dialog zu erschweren. Erst am vergangenen Wochenende habe ich einmal mehr festgestellt, wie problematisch das sein kann, denn man kann zwar Gefühle erahnen, aber zur Kommunikation gehört so viel mehr als das reine Setzen von Buchstaben. Es gehören Mimik, Gestik, Tonfall und Ton, Emotionen, Aussprache dazu, die Wut, Verzweiflung, Freude, Zufriedenheit erlebbar machen. All das schafft ein elektronisches Medium nicht, doch all das gehört für mich zur Kommunikation - besonders dann, wenn sich zwei Menschen lieben.
Ich habe am Samstag nach mehr als zwei Monaten meine erfahrenen Bedenken bzgl. der Kommunikation über dieses Medium über den Haufen geworfen und versucht, über diesen Blog zu kommunizieren mit dem Ergebnis, dass Dinge eskalierten. Ich möchte versichern, dass all das, was ich schrieb, in keinster Weise böse oder beleidigend gemeint war, sondern vielmehr den Versuch darstellte, Kommunikation zu erreichen. Doch das ging gründlich in die Hose und ertrotzte eine Gegenreaktion, die nicht minder eine Gegenreaktion auslöste. Sie führte zu einem totalen Zusammenbruch der konstruktiven Kommunikation, die erst Stunden später wieder einsetzte, nämlich auf persönlicher Ebene.
Warum passierte es? Kommunikation und Dialog funktionieren auf diesen Medien eben nur wirklich, wenn man in der Lage ist, die Wirkung seiner Worte nachzuvollziehen. Doch wer kann das, wenn er aufgewühlt ist? In Problemfällen sind getippte Sätze, die missverstanden werden und die im persönlichen Dialog eine Nachfrage provozieren, wie in Stein gemeißelt. Dabei ist es egal, ob sie über 164 Zeichen gesendet werden oder nicht. Das Problem ist, dass digitale Kommunikation zur Problembewältigung zu einfach, zu oberflächlich ist, weil vieles einfach mal schnell hingeschrieben wird. Ich will, ja muss mich doch rechtfertigen (denke ich)! Ich fühle mich ungerecht behandelt! Die Welt soll doch bitte nicht glauben, dass ich tatsächlich so bin, wie man es aus den Zeilen herauslesen könnte! Und genau in dieser Schnelligkeit liegt der Unterschied zum früheren Brief. Er ist persönlicher, in der Handschrift kann ich erkennen, in welcher Verfassung mein gegenüber ist: Schreibt er schnell, abgehackt, ist die Schrift deutlich oder klar, ringt er mit Fassung? Einsen und Nullen ist das egal, ein Buchstabe ist halt einfach nur eine Nummer in einem Zeichensatz.
Was ist Kommunikation? Für mich ist sie nicht mehr ein Schreiben und Lesen über den Blog, nicht mehr über SMS, sondern nur noch auf persönlichem Wege, sei es per Telefon oder von Angesicht zu Angesicht. Das heißt nicht, dass ich auf diesen Seiten nicht mehr meine Gedanken zu Dingen darstellen werde und eben halt "frei Schnauze über die Dinge" berichte, die mir "am Herzen legen", aber ich weiß in Zukunft, warum ich etwas so wie bisher nicht mehr schreiben werde.
Wer also hofft, Details einer schwierigen und um Lösungen ringenden Beziehung zu erfahren, der ist hier in Zukunft fehl am Platz. Ich liebe meine Panin, das sei jedem gewiss, aber diese Liebe wird in Zukunft nur noch am Rande Thema dieses Blogs sein. Wen meine neue Seite "Pan in the Web" interessiert, der ist herzlich eingeladen, diesen Blog weiter zu verfolgen. Als Forum der oben beschriebenen Kommunikation wird er aber nicht mehr dienen...
Doch mein Lob auf diese Sprache ist gar nicht Gegenstand meiner Ausführungen, sondern mir geht es vielmehr um Formen der Kommunikation, die auch ich in den vergangenen zwei Jahren zu sehr gepflegt habe.
"communicare" heißt übersetzt "teilen, mitteilen, teilnehmen lassen; gemeinsam machen, vereinigen" - wenn ich mich richtig erinnere. Der Begriff "bezeichnet auf der menschlichen Alltagsebene den wechselseitigen Austausch von Gedanken in Sprache, Schrift oder Bild." - Puh, gut, dass es Wikipedia gibt, wo man das über Copy and Paste übernehmen kann.
Früher war das so, heute ist das auch so, aber die Übertragungsformen sind anders. Denn heute wird Kommunikation nicht nur möglich über die altbekannten Formen wie Telefon oder Brief, nein, vielmehr schicken wir alles sekundenschnell via SMS oder E-Mail durch die Welt. 164 Zeichen für 9 bis 19 Cent. Und davon dann jede Menge, schnell, sehr schnell, super schnell tippen viele Kids ihre Handys voll. Rund 300 Euro sollen Kids für ihr Handy im Jahr ausgeben, was zeigt, dass das Handy ein modernes Gerät zur Kommunikationsübermittlung geworden ist.
Und: Auch ein Blog ist heute zu einer modernen Form der Kommunikation geworden. Und zahlreiche Kommunikationsmedien - also Zeitschriften - füllen ihr Sommerloch über diese Kommunikationsplattform.
Ganz sicher ist es eine solche Plattform, aber ich zweifle zunehmend an der Sinnhaftigkeit solcher Medien, wenn sie beginnen, den Dialog zu ersetzen. Blogger sind Menschen, die "frei Schnauze über die Dinge schreiben, die ihnen am Herzen liegen", schreibt bspw. das Internet-Magazin. Das finde ich zunächst einmal sehr gut. Bedenklich wird es aber, wenn Blogs oder andere elektronische Kommunikationsformen beginnen, den Dialog zu erschweren. Erst am vergangenen Wochenende habe ich einmal mehr festgestellt, wie problematisch das sein kann, denn man kann zwar Gefühle erahnen, aber zur Kommunikation gehört so viel mehr als das reine Setzen von Buchstaben. Es gehören Mimik, Gestik, Tonfall und Ton, Emotionen, Aussprache dazu, die Wut, Verzweiflung, Freude, Zufriedenheit erlebbar machen. All das schafft ein elektronisches Medium nicht, doch all das gehört für mich zur Kommunikation - besonders dann, wenn sich zwei Menschen lieben.
Ich habe am Samstag nach mehr als zwei Monaten meine erfahrenen Bedenken bzgl. der Kommunikation über dieses Medium über den Haufen geworfen und versucht, über diesen Blog zu kommunizieren mit dem Ergebnis, dass Dinge eskalierten. Ich möchte versichern, dass all das, was ich schrieb, in keinster Weise böse oder beleidigend gemeint war, sondern vielmehr den Versuch darstellte, Kommunikation zu erreichen. Doch das ging gründlich in die Hose und ertrotzte eine Gegenreaktion, die nicht minder eine Gegenreaktion auslöste. Sie führte zu einem totalen Zusammenbruch der konstruktiven Kommunikation, die erst Stunden später wieder einsetzte, nämlich auf persönlicher Ebene.
Warum passierte es? Kommunikation und Dialog funktionieren auf diesen Medien eben nur wirklich, wenn man in der Lage ist, die Wirkung seiner Worte nachzuvollziehen. Doch wer kann das, wenn er aufgewühlt ist? In Problemfällen sind getippte Sätze, die missverstanden werden und die im persönlichen Dialog eine Nachfrage provozieren, wie in Stein gemeißelt. Dabei ist es egal, ob sie über 164 Zeichen gesendet werden oder nicht. Das Problem ist, dass digitale Kommunikation zur Problembewältigung zu einfach, zu oberflächlich ist, weil vieles einfach mal schnell hingeschrieben wird. Ich will, ja muss mich doch rechtfertigen (denke ich)! Ich fühle mich ungerecht behandelt! Die Welt soll doch bitte nicht glauben, dass ich tatsächlich so bin, wie man es aus den Zeilen herauslesen könnte! Und genau in dieser Schnelligkeit liegt der Unterschied zum früheren Brief. Er ist persönlicher, in der Handschrift kann ich erkennen, in welcher Verfassung mein gegenüber ist: Schreibt er schnell, abgehackt, ist die Schrift deutlich oder klar, ringt er mit Fassung? Einsen und Nullen ist das egal, ein Buchstabe ist halt einfach nur eine Nummer in einem Zeichensatz.
Was ist Kommunikation? Für mich ist sie nicht mehr ein Schreiben und Lesen über den Blog, nicht mehr über SMS, sondern nur noch auf persönlichem Wege, sei es per Telefon oder von Angesicht zu Angesicht. Das heißt nicht, dass ich auf diesen Seiten nicht mehr meine Gedanken zu Dingen darstellen werde und eben halt "frei Schnauze über die Dinge" berichte, die mir "am Herzen legen", aber ich weiß in Zukunft, warum ich etwas so wie bisher nicht mehr schreiben werde.
Wer also hofft, Details einer schwierigen und um Lösungen ringenden Beziehung zu erfahren, der ist hier in Zukunft fehl am Platz. Ich liebe meine Panin, das sei jedem gewiss, aber diese Liebe wird in Zukunft nur noch am Rande Thema dieses Blogs sein. Wen meine neue Seite "Pan in the Web" interessiert, der ist herzlich eingeladen, diesen Blog weiter zu verfolgen. Als Forum der oben beschriebenen Kommunikation wird er aber nicht mehr dienen...
Hartgendorn - am Montag, 8. August 2005, 15:57 - Rubrik: Der Pan
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Es ist heute so wie immer in meinem Leben: Beruflich läuft es top, privat bzw. beziehungsmäßig geht es den Bach hinunter. Das mag daran liegen, dass ich auf Ebenen, in denen ich mich auskenne, relativ wenige Fehler mache, denn ich weiß, dass ich Menschen überzeugen kann. Beziehungstechnisch geht es aber immer dann den Berg hinab, wenn ich glaube, mit Dingen klar zu kommen, ich aber innerlich immer mehr merke, wie es mich zerreißt. So war es vor sieben Jahren, als ich schon einmal mein Leben radikal geändert habe. Irgendwann scheint immer der Punkt zu kommen, wo ich Entscheidungen treffen muss, weil einfache Dinge nicht mehr funktionieren und Verhaltensweisen, die ich überhaupt nicht böse meine, falsch interpretiert werden.
Also ziehe ich mich besser aufs Berufliche zurück, da kenne ich mich aus - in diesem Blog meine ich jetzt nur!
Ich bin wirklich stolz auf meine Truppe, denn wir haben heute einen Auftritt hingelegt, der wirklich rund war! Die Arbeit der vergangenen Monate war so gut, dass es nur wenig Widerspruch in Einzelfragen gab, der Weg, den ich einschlug, hat sich als richtig erwiesen. Und, wie gesagt, meine "Truppe" hat 1000%ig mitgespielt, so dass wir richtig gut weitermachen können. Kurz und bündig, knapp 105 Minuten, die nicht einmal langweilig waren (so die Reaktionen einiger Zuhörer)! Die Kehrseite der Medaille ist, dass wir immer mehr zu tun bekommen, aber das freut uns.
Ein sehr netter, von mir hochgeschätzter Kollege, der mitarbeitet, meinte, es sei unglaublich, wie ich das alles managen würde, so dass die rund 50 Zuhörer und Entscheider nichts in Frage stellen würden.
Dass alles so gut klappt, verdanke ich meinem alten Arbeitgeber. Dort habe ich ein phantastisches Seminar bzw. eine Managementschulung bekommen (Einzeltermine) bei einem super guten Menschen, der mir alles in Punkto Projektmanagement durchging. Und dann kommt hinzu, dass ich dort eine Kollegin hatte, die durch mieses Projektmanagement ein tolles Projekt kaputt gemacht hat.
Ich bin zufrieden, erleichtert, dass es geklappt hat. Und die alte Gewissheit hat leider auch ihre Gültigkeit, dass ich privat eine Niete bin, beruflich aber durchaus was zu bieten habe. Mag sein, dass das arrogant klingt, aber eigentlich ist das traurig, dass es so ist. Und ich bin traurig ...
Also ziehe ich mich besser aufs Berufliche zurück, da kenne ich mich aus - in diesem Blog meine ich jetzt nur!
Ich bin wirklich stolz auf meine Truppe, denn wir haben heute einen Auftritt hingelegt, der wirklich rund war! Die Arbeit der vergangenen Monate war so gut, dass es nur wenig Widerspruch in Einzelfragen gab, der Weg, den ich einschlug, hat sich als richtig erwiesen. Und, wie gesagt, meine "Truppe" hat 1000%ig mitgespielt, so dass wir richtig gut weitermachen können. Kurz und bündig, knapp 105 Minuten, die nicht einmal langweilig waren (so die Reaktionen einiger Zuhörer)! Die Kehrseite der Medaille ist, dass wir immer mehr zu tun bekommen, aber das freut uns.
Ein sehr netter, von mir hochgeschätzter Kollege, der mitarbeitet, meinte, es sei unglaublich, wie ich das alles managen würde, so dass die rund 50 Zuhörer und Entscheider nichts in Frage stellen würden.
Dass alles so gut klappt, verdanke ich meinem alten Arbeitgeber. Dort habe ich ein phantastisches Seminar bzw. eine Managementschulung bekommen (Einzeltermine) bei einem super guten Menschen, der mir alles in Punkto Projektmanagement durchging. Und dann kommt hinzu, dass ich dort eine Kollegin hatte, die durch mieses Projektmanagement ein tolles Projekt kaputt gemacht hat.
Ich bin zufrieden, erleichtert, dass es geklappt hat. Und die alte Gewissheit hat leider auch ihre Gültigkeit, dass ich privat eine Niete bin, beruflich aber durchaus was zu bieten habe. Mag sein, dass das arrogant klingt, aber eigentlich ist das traurig, dass es so ist. Und ich bin traurig ...
Hartgendorn - am Donnerstag, 20. Januar 2005, 15:53 - Rubrik: Der Pan
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Seit fast einem Jahr schreibe ich nun an diesem Blog, und seit dieser Zeit berichte ich über viel Dinge, besonders über meine Erlebnisse mit meiner Panin. Ich habe keine Ahnung, wieviele Menschen meine Ausführungen lesen, aber eigentlich ist das auch egal, denn unsere Blogs sind ab und zu die einzige Kommunikation zwischen meiner Panin und mir. Dass sie bei manchen Lesern zu Missverständnissen führen können, ist klar, doch das kümmert mich weniger. Was mich aber kümmert ist die Tatsache, dass ich - wie gerade geschrieben - manchmal nur über diese Blogs mit meiner Panin kommunizieren kann. Das hatten wir bereits, vor langer Zeit lief eine Diskussion über SMS, da ich anders nicht zu Wort kam bzw. nicht gehört wurde. Damals schwor ich mir, eine solche Form der Kommunikation nicht mehr zu führen. Ich weiß noch, wie ich damals im Wohnzimmer meiner Eltern stand und schrie, es könne doch nicht wahr sei, dass ich nur per Funk mit der Frau, die ich liebe, reden könne. Ich setzte mich damals doch noch ins Auto, und wir führten ein Gespräch, das sicher die Grundage unseres heutigen Zusammenseins darstellt.
Wie gesagt, das war damals, und doch ist es wieder passiert! Seit gestern durchleben wir die schlimmste Krise seit unserem Zusammensein. Ich bin natürlich an der Situation nicht unschuldig, doch die Reaktion meiner Panin treibt mich an den Rand der Verzweiflung. Ich habe es satt, über Probleme aus dem Blog oder via SMS zu erfahren. Den Grund unserer Krise wird die Panin in ihrem Blog sicher noch darlegen: Es geht um fehlendes Vertrauen, um Verheimlichen von Situationen und vieles mehr.
Und ich zweifle daran, dass eine Kommuikation via Blog der richtige Weg ist gemeinsam in die Zukunft durchzustarten.
Lange Rede, kurzer Sinn: Ich werde meinen Blog vorübergehend nicht mehr mit diesem Thema belasten, bis wir in der Lage sind, das, was wir beruflich ausüben, auch privat umzusetzen. Alle die, die enttäuscht sind, bitte ich um Nachsicht, aber ehrlich gesagt gibt es Dinge, die rein privater Natur sind. Und wenn mittlerweile viele Bekannte meiner Panin besser Bescheid wissen, was los ist, als ich - so kommt es mir momentan aus subjektiver Sicht vor - dann beende ich diese Form der Kommunikation und setze das um, was ich damals ankündigte. Seht diese Zeilen also als meinen Kommunikationsabschluss zu diesem Thema via Internet an...
Wie gesagt, das war damals, und doch ist es wieder passiert! Seit gestern durchleben wir die schlimmste Krise seit unserem Zusammensein. Ich bin natürlich an der Situation nicht unschuldig, doch die Reaktion meiner Panin treibt mich an den Rand der Verzweiflung. Ich habe es satt, über Probleme aus dem Blog oder via SMS zu erfahren. Den Grund unserer Krise wird die Panin in ihrem Blog sicher noch darlegen: Es geht um fehlendes Vertrauen, um Verheimlichen von Situationen und vieles mehr.
Und ich zweifle daran, dass eine Kommuikation via Blog der richtige Weg ist gemeinsam in die Zukunft durchzustarten.
Lange Rede, kurzer Sinn: Ich werde meinen Blog vorübergehend nicht mehr mit diesem Thema belasten, bis wir in der Lage sind, das, was wir beruflich ausüben, auch privat umzusetzen. Alle die, die enttäuscht sind, bitte ich um Nachsicht, aber ehrlich gesagt gibt es Dinge, die rein privater Natur sind. Und wenn mittlerweile viele Bekannte meiner Panin besser Bescheid wissen, was los ist, als ich - so kommt es mir momentan aus subjektiver Sicht vor - dann beende ich diese Form der Kommunikation und setze das um, was ich damals ankündigte. Seht diese Zeilen also als meinen Kommunikationsabschluss zu diesem Thema via Internet an...
Hartgendorn - am Dienstag, 4. Januar 2005, 19:14 - Rubrik: Der Pan
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Ich hätte nie gedacht, dass mir das passiert, aber nun bin ich offenbar selbst einem Dialer aufgesessen und mich erwartet im Januar wahrscheinlich eine tierisch hohe Telefonrechnung. Und dabei bin ich nun wirklich kein Anfänger, ich habe Firewall, Virenschutzprogramme etc. installiert. Doch alle Anzeichen sprechen dafür.
Doch der Reihe nach: Anfang Dezember nutzte ich den Spartarif des Internet by Call Anbieters Arcor, dessen Einwahl die 01920786 ist. Die Kennung ist Arcor, das Password Internet. Da surft man dann für 0,52 Cent pro Minute. Jetzt habe ich festgestellt, dass ich zumindest die beiden letzten Male mit der Nummer 01920789 online gegangen bin. Die Kennung ist immer noch Arcor, das Password wohl auch noch "Internet". Als ich das gestern bemerkt habe, habe ich mich gleich schlau gemacht und herausgefunden, dass nun auch die 0192 und 0193-Nummern für Internetdienste reserviert sind. Die Suche nach 01920789 ergab keine Treffer, aber noch jemand hatte wohl das selbe Phänomen festgestellt. Er glaubt nun, erhabe versehentlich die 9 eingetragen, was ich aber mir nach meinem Fall nicht vorstellen kann!
Heute morgen habe ich schließlich bei Arcor angerufen, denen ist die Endnummer 01890789 nicht bekannt, aber auch kein Missbrauch! Die Telekom konnte mir nicht weiterhelfen, sondern verwies mich an die Regulierungsbehörde, hier besonders an die Nummer der Verbraucherschutzzentrale (01805/101000).
Vielleicht mache ich ja die Pferde scheu, aber die Aussicht, ggf. für etwas mehr als 200 Minuten Online bis zu 900 Euro bezahlen zu müssen, macht mich rasend vor Wut. Heise (CT) meldete 2002, dass die 0192-Rufnummer mit bis zu 2,55 Euro pro Minute abgerechnet werden können. Die Rufnummernblöcke 0191, 0192 und 0193 seien nämlich frei tarifierbar, der Anbieter könne somit den Preis für Verbindungen zu Zielen mit dieser Vorwahl beliebig festsetzen! Gleiches meldete der WDR Anfang 2003 auf seiner Internetsite.
Die Regulierungsbehörde hat 2003 festgestellt, dass diese Dialer unzulässig über die Blöcke 0192 bzw. 0193 seien. Und auf den Seiten der Behörde las ich, dass kostenpflichtige Anwählprogramme (Dialer) bei der Regulierungsbehörde registriert werden müssen und ausschließlich in der Gasse (0)9009 betrieben und angeboten werden dürfen.
Jetzt aber kommt der Punkt: ich habe meines Erachtens gar keinen Dialer heruntergeladen. Offenbar wurde einfach irgendwie die Nummer geändert!
Wie dem auch sei. Ich werde nun versuchen herauszufinden, was die Nummer 01920789 kostet und mit der Regulierungsbehörde telefonieren. Hoffen wir, dass nichts Schlimmes passiert ist.
Der Witz dabei: Gestern habe ich die freudige Nachricht über meine Steuerrückzahlung bekommen, und jetzt habe ich Angst, dass das dringend benötigte Geld futsch ist. ich kann weder schlafen noch essen
Doch der Reihe nach: Anfang Dezember nutzte ich den Spartarif des Internet by Call Anbieters Arcor, dessen Einwahl die 01920786 ist. Die Kennung ist Arcor, das Password Internet. Da surft man dann für 0,52 Cent pro Minute. Jetzt habe ich festgestellt, dass ich zumindest die beiden letzten Male mit der Nummer 01920789 online gegangen bin. Die Kennung ist immer noch Arcor, das Password wohl auch noch "Internet". Als ich das gestern bemerkt habe, habe ich mich gleich schlau gemacht und herausgefunden, dass nun auch die 0192 und 0193-Nummern für Internetdienste reserviert sind. Die Suche nach 01920789 ergab keine Treffer, aber noch jemand hatte wohl das selbe Phänomen festgestellt. Er glaubt nun, erhabe versehentlich die 9 eingetragen, was ich aber mir nach meinem Fall nicht vorstellen kann!
Heute morgen habe ich schließlich bei Arcor angerufen, denen ist die Endnummer 01890789 nicht bekannt, aber auch kein Missbrauch! Die Telekom konnte mir nicht weiterhelfen, sondern verwies mich an die Regulierungsbehörde, hier besonders an die Nummer der Verbraucherschutzzentrale (01805/101000).
Vielleicht mache ich ja die Pferde scheu, aber die Aussicht, ggf. für etwas mehr als 200 Minuten Online bis zu 900 Euro bezahlen zu müssen, macht mich rasend vor Wut. Heise (CT) meldete 2002, dass die 0192-Rufnummer mit bis zu 2,55 Euro pro Minute abgerechnet werden können. Die Rufnummernblöcke 0191, 0192 und 0193 seien nämlich frei tarifierbar, der Anbieter könne somit den Preis für Verbindungen zu Zielen mit dieser Vorwahl beliebig festsetzen! Gleiches meldete der WDR Anfang 2003 auf seiner Internetsite.
Die Regulierungsbehörde hat 2003 festgestellt, dass diese Dialer unzulässig über die Blöcke 0192 bzw. 0193 seien. Und auf den Seiten der Behörde las ich, dass kostenpflichtige Anwählprogramme (Dialer) bei der Regulierungsbehörde registriert werden müssen und ausschließlich in der Gasse (0)9009 betrieben und angeboten werden dürfen.
Jetzt aber kommt der Punkt: ich habe meines Erachtens gar keinen Dialer heruntergeladen. Offenbar wurde einfach irgendwie die Nummer geändert!
Wie dem auch sei. Ich werde nun versuchen herauszufinden, was die Nummer 01920789 kostet und mit der Regulierungsbehörde telefonieren. Hoffen wir, dass nichts Schlimmes passiert ist.
Der Witz dabei: Gestern habe ich die freudige Nachricht über meine Steuerrückzahlung bekommen, und jetzt habe ich Angst, dass das dringend benötigte Geld futsch ist. ich kann weder schlafen noch essen
Hartgendorn - am Mittwoch, 15. Dezember 2004, 08:02 - Rubrik: Der Pan
Seit fünf Tagen ist es vorbei: Zum 1. Oktober habe ich meine Beteiligung und meinen Geschäftsführerposten in/an meiner Firma aufgegeben. Ich fühle mich erleichtert, denn es gibt viele Gründe, warum ich es nicht mehr machen wollte und die Doppelbelastung mir einfach zu viel wurde.
Mein Freund Alex, dem ich gestern zu seinem 30. Geburtstag gratulierte, hat folgende Pressemitteilunge herausgegeben:
Wechsel in der Geschäftsführung erweitert Portfolio
B. L. (42), Referentin für Öffentlichkeitsarbeit, wird zum 1. Oktober 2004 zur weiteren Geschäftsführerin der GmbH bestellt. Sie bildet zusammen mit Gründer und Geschäftsführer A. S. (30) die neue Unternehmensleitung. Paenle (40), ebenfalls Mitglied der Geschäftsführung, verlässt gleichzeitig die Agentur.
Mit B.L. gewinnt die Agentur für Marktkommunikation und Öffentlichkeitsarbeit eine erfahrene Expertin für Unternehmens- und Wirtschafts-PR. Die Biologin und Redakteurin erweitert zudem das Leistungsspektrum. Sie verfügt über weitreichende Fach- und Branchenkenntnisse aus dem Life-Science-Bereich, der ... ein entscheidender Wirtschaftsfaktor ist.
Die ehemalige Chefredakteurin mehrerer medizinischer Fachzeitschriften hat unter anderem eine PR-Abteilung für ein international tätiges Unternehmen aufgebaut und die Öffentlichkeitsarbeit für ein großes Technologieprojekt der EXPO 2000 übernommen. Bei der ... war sie unter anderem für Pressearbeit, PR-Kampagnen und für das Erfolgsevent Business-Breakfast verantwortlich. Bei ... wird sie Kunden strategisch beraten und gezielt die Divisionen "Life Sciences" und "Event" aufbauen ...
Ich habe den Text ein klein wenig anonymisiert...
Mein Freund Alex, dem ich gestern zu seinem 30. Geburtstag gratulierte, hat folgende Pressemitteilunge herausgegeben:
Wechsel in der Geschäftsführung erweitert Portfolio
B. L. (42), Referentin für Öffentlichkeitsarbeit, wird zum 1. Oktober 2004 zur weiteren Geschäftsführerin der GmbH bestellt. Sie bildet zusammen mit Gründer und Geschäftsführer A. S. (30) die neue Unternehmensleitung. Paenle (40), ebenfalls Mitglied der Geschäftsführung, verlässt gleichzeitig die Agentur.
Mit B.L. gewinnt die Agentur für Marktkommunikation und Öffentlichkeitsarbeit eine erfahrene Expertin für Unternehmens- und Wirtschafts-PR. Die Biologin und Redakteurin erweitert zudem das Leistungsspektrum. Sie verfügt über weitreichende Fach- und Branchenkenntnisse aus dem Life-Science-Bereich, der ... ein entscheidender Wirtschaftsfaktor ist.
Die ehemalige Chefredakteurin mehrerer medizinischer Fachzeitschriften hat unter anderem eine PR-Abteilung für ein international tätiges Unternehmen aufgebaut und die Öffentlichkeitsarbeit für ein großes Technologieprojekt der EXPO 2000 übernommen. Bei der ... war sie unter anderem für Pressearbeit, PR-Kampagnen und für das Erfolgsevent Business-Breakfast verantwortlich. Bei ... wird sie Kunden strategisch beraten und gezielt die Divisionen "Life Sciences" und "Event" aufbauen ...
Ich habe den Text ein klein wenig anonymisiert...
Hartgendorn - am Dienstag, 5. Oktober 2004, 11:16 - Rubrik: Der Pan
Mein Vater sagte immer, „Jeder Junge träumt irgendwann mal davon, Lokführer zu werden“, und mein Bruder betonte neulich erst, als er mich zur Kommunion meiner jüngsten Nichte mit seiner Freundin vom Bahnhof abholte, „wie gerne würde ich einmal vorne im Zug mitfahren“. Für mich wurde dieser Wunsch am Dienstag Realität, und während ich diese Zeilen schreibe, bin ich immer noch gefangen von den Eindrücken des Tages. Viele Freunde haben geholfen, dass es Wirklichkeit wurde, und an dieser Stelle möchte einfach nur „Danke“ sagen. Und einen ganz besonderen Dankes- und Liebeskuss geht an meine Panin, die das alles so phantastisch organisiert hat. Um es vorwegzunehmen, es war viel besser und spannender, als ich mir das vorstellen konnte, es war eindrucksvoll, genial, spannend, witzig - ein Erlebnis!
Doch der Reihe nach. Ich war derbe nervös, als ich erfahren hatte, was die Geburtstagsüberraschung war, und meine Panin hatte mit den Mitschenkern wirklich dicht gehalten. Morgens ging mir alles nicht schnell genug, denn ich nervte meinen Vater, doch bitte rechtzeitig zum Bahnhof nach Münster zu fahren, ich musste doch rechtzeitig in Hannover sein. Zwischendurch versetzte ich meine Panin noch in helle Aufregung, da ich das Schreiben des Bahnmitarbeiters falsch verstand. Doch auch das klärte sich.
In Hannover angekommen, hatte ich zwei Stunden Aufenthalt. Gegen 12 Uhr lief ich zu Gleis 4, und kurze Zeit später fuhr der erste Zug ein, Punkt 12.12 Uhr. Ich hatte gesehen, dass mein Zug aus zwei Teilen bestand: Einer kam aus Bremen, der andere aus Hamburg. Ich ging zur Zugspitze und wartete. Abfahrt war 12.26, zehn Minuten vor Abfahrt sollte der Begleiter kommen. Doch er kam nicht! Der Lokführer schaute aus dem Fenster und ich sagte ihm, ich sei heute sein besonderer Fahrgast. Er meinte, er wisse nichts, worauf ich ihm das Schreiben der Bahn zeigte und er fragte, ob ich nicht schon einsteigen wolle? Klar wollte ich! Er öffnete die Tür, und der Wunsch wurde wahr. Er war 55 Jahre, kam aus Bremen und meinte, ich könne mitfahren, selbst wenn der technische Begleiter nicht komme. Doch Herr K. kam!
Gegen 12.23 wurde es spannend. „Hm, schon das Ausfahrsignal“; wunderte sich der Lokführer, „ist der Hamburger schon angekoppelt?“ Nein, er war es nicht, wie eine Signalleuchte zeigte. Er kam gerade an und wurde angekoppelt. Unser Zug war nun 420 Meter lang und fast 900 Tonnen schwer! Sicherheitscheck. Ein Problem! Uns fehlt Bremsleistung! 193 sollten es sein, 190 waren es. Ich weiß nicht, ob ich das folgende richtig verstanden habe, aber das hieß, dass wir Richtung Göttingen nicht ganz so schnell fahren durften. Ausfahrt, 12.31 Uhr, fünf Minuten später. Kein Problem sagte der Lokführer, „das holen wir bis Göttingen wieder rein“. Doch wann dürfen wir abfahren? Es kam kein Anruf von hinten mit der Meldung „Los geht’s“; und den Pfiff des Zugchefs hörte ich auch nicht. Ganz einfach, wurde ich schnell aufgeklärt. Einerseits sieht der Lokführer im Display anhand zwei blinkender „T“s, dass die Türen geschlossen werden, und am Ausfahrsignal oder in der Nähe gibt es ein Signal, dass bei Abfahrbereitschaft einen grünen Kreis zeigt. Die Türen noch verriegelt, und los ging die knapp 320 Kilometer lange Fahrt Richtung Süden.
Es war spannend, unglaublich spannend sogar. Zunächst fuhren wir mit Tempo 150 Richtung Göttingen, und wir erreichten schon bald die Schnellfahrstrecke. Ich fragte alles, was ich wissen wollte, und als kurz nach Hannover die erste Einfahrt in den Tunnel kann, war ich endgültig gefangen. Es ist ein Aufsehen erregendes Bild, wenn der Tunnel mit Tempo 250 immer näher kommt und es plötzlich dunkel wird, man aber alles sieht, weil links und rechts Beleuchtung ist und die Signale in langen Tunneln für rot-grün-orange Farbtupfer sorgen. Genau so die langen Brücken, aus der Sicht des Fahrers zu befahren, ist ganz anders. Viele Signale gibt es übrigens nicht, sie stehen im Abstand von zwölf Kilometern; davor gibt es Vorsignale, die anzeigen, was den Lokführer am nächsten Signal erwartet. Überhaupt sieht er zehn Kilometer voraus, was vor ihm passiert, sobald der Zug auf der automatischen Führung ist – LZB genannt. Automatisch heißt, dass der Computer die gesamte Fahrt steuern kann - innerhalb der Parameter, die ihm der Lokführer vorgibt -, die Fahrgeschwindigkeit erreicht und bremst, je nachdem, wie es das Signal will. Oberhand hat aber immer der Lokführer. Er gibt vor, wie schnell der Zug maximal fahren darf. Stellt er den Schalter beispielsweise auf 100 km/h ein, dann wird der Zug auch nicht schneller.
Erste Einfahrt in Göttingen. Wir sind tatsächlich pünktlich, der Lokführer hatte recht und die fünf Minuten locker aufgeholt. Die Reisenden stehen am Bahnsteig, wir fahren langsam ein. Wo soll der Zug aber halten, damit die Wagenangaben in den Schautafeln mit den Wagenstandsanzeigen auch passen? Der Lokführer erklärt es: Bei einer Länge von 420 Metern fahren wir bis zum Ende des Bahnsteigs. Sonst helfen Hinweisschildern, weiße Tafeln, die beispielsweise die Aufschrift „Halt 300 Meter“ tragen. Das heißt, ist der Zug 300 Meter lang, dann muss hier gehaltern werden. Und warum fehlen die Wagen 8 und 13 bei den meisten ICEs’? Herr K. weiß erstmals keine Antwort, 13 aufgrund des Aberglaubens, aber 8? Da muss er passen.
Wir verlassen Göttingen und fahren nun in Richtung Kasseler Berge. Man bekommt im Fahrgastbereich so wenig von der Faszination des Eisenbahnfahrens mit. Nie ist mir beispielsweise aufgefallen, wie viele Steigungen der Zug überwinden muss. Na klar ist das logisch, aber man sieht es halt nicht. Manchmal muss die Lok ganz schön asten, um auf Touren zu kommen.
Lokführer Eins, der mich in Hannover an Bord gelassen hat, erzählt, dass er nur bis Kassel-Wilhelmshöhe fährt. In Bremen begann seine Schicht, in Kassel hat er eine Stunde Pause – „dann gehe ich in die leckere Kantine“ -, anschließend fährt er zurück von Kassel-Wilhelmshöhe nach Hannover, hat dort wieder zwei Stunden Pause – „dann gehe ich zum Training“ (seine Sportsachen hat er mit), -, und zum Ende seiner Schicht fährt er noch einmal einen Zug nach Bremen. Seit 1981 fährt er, der seit fast 40 Jahren bei der Bahn ist, Schnellzüge. Herr K. ist dagegen so eine Art Lokführerleiter. Er hat ebenfalls einen Führerschein der Klasse 3 – ja, die gibt es auch bei der Bahn – und darf jede Menge Loks fahren. Welche das sind, ist in seinem Führerschein aufgelistet. Der ICE 2 – ET 402 – ist ebenfalls darunter. 100 Stunden muss er jährlich fahren, um die Lizenz zu behalten. Das macht er auch, denn ab und zu begleitet er Lokführer, und die beiden wechseln sich dann manchmal ab – „Auch ein Lokführer hat ja mal Bedürfnisse“, erklärt er.
Über den Schienen unterhalb der Oberleitung taucht ein „W“ an einer elektrischen Tafel auf. „Das zeigt, dass der Weg richtig geschaltet ist und wir nach Kassel-Wilhelmshöhe fahren“, antwortet der Lokführer. „Wenn ich sehe, dass wir einen falschen Weg vorgegeben bekommen, dann muss ich halten und der Leitzentrale mitteilen, dass sie den Weg falsch gestellt haben“. Das sei schon manchmal passiert.
Kassel-Wilhelmshöhe. Wir fahren wieder langsam ein. Mal sehen, wo wir landen, sprich auf welches Gleis fahren wir ein? Die Lokführer kennen zwar die Standardgleise, aber ab und zu wird doch etwas geändert. Wir dürfen nur 60 km/h fahren, daher seine Frage. Doch wir fahren auf dem entsprechenden, vorgesehenen Gleis ein, und da wir überpünktlich sind, findet der Lokführerwechsel völlig unproblematisch statt. Er sagt „Tschüss“, und ab geht’s in die Kantine, aber nicht ohne seinem Nachfolger die paar Hinweise zu geben hinsichtlich der Bremskraft und etwaiger Störungen. Störungen? Der neue, ein echter Bayer aus München, beruhigt mich, und er scheint sich zu freuen, nicht allein fahren zu müssen. Um 6.08 Uhr begann seine Schicht in München, bis nach Kassel fuhr er, und jetzt fährt er die Lok wieder nach München zurück. Die Störungen sind kein Problem, wiederholt er, und wieder einmal bekomme ich alles erklärt. Weiterfahrt höchstens bis zum ICE-Werk des Endbahnhofs steht auf einem Display, doch das sei nichts Schlimmes, noch unterwegs würde geprüft per Abfrage, ob etwas nicht in Ordnung sei, wahrscheinlich nur ein kleiner Fehler. Und die Lok macht wirklich noch einen fitten Eindruck, denn wir erreichen problemlos die 250 km/h.
Der neue Lokführer ist anders. Er macht viel mehr selber. „Bremsen kann ich viel sanfter als die LZB“, meint er, und er hat recht. „Das ist halt der Unterschied zwischen einem Fahrer und einem Lokführer,“ meint Herr K. Der Zug fährt zwar nach wie vor größtenteils automatisch und alles wird angezeigt im Cockpit: die Entfernung zum Signal, die erreichte Geschwindigkeit und vieles, vieles mehr. Und das Tempo? 250 merkt man kaum. Dabei könnte die Lok 280 fahren, doch das lohne nicht, wird mir erklärt. Der Grund ist einfach: „Der Energieverbrauch wäre für das Beschleunigen und immer Abbremsen viel zu hoch, und der Zeitvorteil ist zu gering.“ Ich wundere mich. Doch Herr K. fährt fort: In den Tunnels darf man halt nur 250 fahren, und deshalb müsste die Lok immer wieder bremsen und beschleunigen. „Auch die Bahn spart Energie“.
Zum Glück sind wir noch nicht am Ziel, und die letzte Stunde der Fahrt beginnt. Zum Glück, denn es macht richtig Spaß und ist total spannend. „In Fulda – HP0 da“, scherzt Herr K. Meinen wundersamen Blick sehend erklärt er den „Eisenbahner-Joke“: Das Hauptsignal – HP0 – in Fulda stehe bei Einfahrt fast immer auf rot! Und tatsächlich zeigt das Vorsignal ein rotes HP0 an. Doch als wir am Bahnsteig ankommen, ist es auf grün geschaltet. Der Spruch aber stimmte wieder einmal! Ich sehe erstmals meine Geburtsstadt aus einer neuen Perspektive, und die Einfahrt ist wirklich beeindruckend. Wieder stehen die Passagiere am Bahnsteig, und irgendwie bin ich stolz, vorne im Führerstand sitzen zu dürfen.
Türen geschlossen, Ausfahrtsignal auf Grün, es geht weiter auf die letzte Etappe des Abenteuers. Der Richtungsanzeiger steht auf "W" wie Würzburg, und wieder beschleunigen wir langsam auf 250. Sicherheit im Tunnel ist ein Anliegen, das mir Herr K. unbedingt noch erklären möchte. Alle 200 Meter sehen wir wie auf der Autobahn Kilometerangaben. So erkennt der Lokführer immer genau, wo er sich gerade befindet. Manche dieser weißen Tafeln haben oben und unten orange Balken. Was es damit auf sich hat? Sie zeigen dem Lokführer, wo er halten darf im Falle einer Notbremsung! Also: Zieht ein Fahrgast die Notbremse, dann stoppt der Zug eigentlich sofort ab. Erkennt der Lokführer aber diese entsprechend gekennzeichneten Kilometertafeln, dann überbrückt er die Zwangsbremsung und fährt mit 160 km/h weiter! Er fährt so lange, bis eine Tafel kommt, die nicht diese Kennzeichnung hat! „Ja, da sagte mal einer, wenn sie so schnell fahren, dann sehen sie ja gar nicht die entsprechenden Tafeln“, sagt Herr K. „Deswegen gehen wir ja runter auf 160, um sie zu erkennen“, fährt er fort. Die Tafeln zeigen also Stellen, wo Rettungskräfte den Zug schnell erreichen können. Man stelle sich einmal vor, was passieren würde, wenn man Reisende auf einer Brücke evakuieren müsse. „Die fallen dann ja alle rechts und links runter“, scherze ich, und Herr K und der Lokführer stimmen zu. Deswegen: Die mit den Balken gekennzeichneten Tafeln zeigen also Stellen an, wo eine Rettung nur schwerer möglich wäre.
Plötzlich - 130 Kilometer wird angezeigt, und der Lokführer bremst langsam ab. „Wir wechseln bestimmt gleich das Gleis“, sagt er, und tatsächlich, mit 130 Kilometern werden wir auf das andere Gleis geführt. Auch der Gleiswechsel bei dieser Geschwindigkeit ist irgendwie cool, man bekommt es hinten bei den Passagieren gar nicht richtig mit. Es macht wirklich Spaß, das alles mitzuerleben. Dann: „Wir haben jetzt Teilblocksteuerung“. Keine Ahnung, ob das wirklich so heißt, aber so ähnlich. Die Eindrücke sind so vielfältig, dass ich manches nicht mehr richtig im Kopf habe, aber es wird wieder spannend. Denn alle Signale sind plötzlich abgeschaltet. Wieso das? Nun, normalerweise stehen alle zwölf Kilometer Signale. Sie markieren einen Block, in dem sich normalerweise eigentlich nur ein Zug befinden darf. Doch das gilt jetzt nicht mehr, denn im selben Block fährt sieben Kilometer vor uns ein anderer ICE. Wir rasen mit 250 hinterher, doch es kann nichts passieren. Und die Signale sind ausgeschaltet, damit der Lokführer nicht gegen seinen Zwang über rot fahren muss. Darüber hinaus hilft ihm die LZB.
Unsere Reise nähert sich dem Ende. Pünktlich, viel zu pünktlich fahren wir in Würzburg ein, meiner Heimat ab dem 1. Juni. Wir verabschieden uns, und dem Lokführer scheint es wirklich Spaß gemacht zu haben, er meint, ich könne ja weiter mitfahren. Doch das geht nicht, mein Begleiter muss zurück nach Hannover. Viel zu schnell muss ich raus, und mein Abenteuer ist zu Ende, pünktlich um 14.29 Uhr.
Von vielen Eindrücken überwältigt gehe ich langsam den Bahnsteig entlang, schaue dem ICE wehmütig nach, als er langsam den Würzburger Bahnhof verlässt. Ja, jetzt weiß ich, was alles passiert, wovon man hinten nichts mitbekommt. Und meine Mittwochs-Fahrt im ICE von Hamburg nach Würzburg zu meiner geliebten Panin habe ich ruhig und wehmütig im Passagierabteil sitzend verbracht. Nicht Musik hörend, nicht lesend, einfach nur raussschauend und zurückdenkend an das phantastische Geschenk, das meine geliebte Maus für mich organisiert hat.
Allen ein Dankeschön, die sich daran beteiligt haben! Und besonders meiner Panin, die mir einen Herzenswunsch erfüllt hat!
Doch der Reihe nach. Ich war derbe nervös, als ich erfahren hatte, was die Geburtstagsüberraschung war, und meine Panin hatte mit den Mitschenkern wirklich dicht gehalten. Morgens ging mir alles nicht schnell genug, denn ich nervte meinen Vater, doch bitte rechtzeitig zum Bahnhof nach Münster zu fahren, ich musste doch rechtzeitig in Hannover sein. Zwischendurch versetzte ich meine Panin noch in helle Aufregung, da ich das Schreiben des Bahnmitarbeiters falsch verstand. Doch auch das klärte sich.
In Hannover angekommen, hatte ich zwei Stunden Aufenthalt. Gegen 12 Uhr lief ich zu Gleis 4, und kurze Zeit später fuhr der erste Zug ein, Punkt 12.12 Uhr. Ich hatte gesehen, dass mein Zug aus zwei Teilen bestand: Einer kam aus Bremen, der andere aus Hamburg. Ich ging zur Zugspitze und wartete. Abfahrt war 12.26, zehn Minuten vor Abfahrt sollte der Begleiter kommen. Doch er kam nicht! Der Lokführer schaute aus dem Fenster und ich sagte ihm, ich sei heute sein besonderer Fahrgast. Er meinte, er wisse nichts, worauf ich ihm das Schreiben der Bahn zeigte und er fragte, ob ich nicht schon einsteigen wolle? Klar wollte ich! Er öffnete die Tür, und der Wunsch wurde wahr. Er war 55 Jahre, kam aus Bremen und meinte, ich könne mitfahren, selbst wenn der technische Begleiter nicht komme. Doch Herr K. kam!
Gegen 12.23 wurde es spannend. „Hm, schon das Ausfahrsignal“; wunderte sich der Lokführer, „ist der Hamburger schon angekoppelt?“ Nein, er war es nicht, wie eine Signalleuchte zeigte. Er kam gerade an und wurde angekoppelt. Unser Zug war nun 420 Meter lang und fast 900 Tonnen schwer! Sicherheitscheck. Ein Problem! Uns fehlt Bremsleistung! 193 sollten es sein, 190 waren es. Ich weiß nicht, ob ich das folgende richtig verstanden habe, aber das hieß, dass wir Richtung Göttingen nicht ganz so schnell fahren durften. Ausfahrt, 12.31 Uhr, fünf Minuten später. Kein Problem sagte der Lokführer, „das holen wir bis Göttingen wieder rein“. Doch wann dürfen wir abfahren? Es kam kein Anruf von hinten mit der Meldung „Los geht’s“; und den Pfiff des Zugchefs hörte ich auch nicht. Ganz einfach, wurde ich schnell aufgeklärt. Einerseits sieht der Lokführer im Display anhand zwei blinkender „T“s, dass die Türen geschlossen werden, und am Ausfahrsignal oder in der Nähe gibt es ein Signal, dass bei Abfahrbereitschaft einen grünen Kreis zeigt. Die Türen noch verriegelt, und los ging die knapp 320 Kilometer lange Fahrt Richtung Süden.
Es war spannend, unglaublich spannend sogar. Zunächst fuhren wir mit Tempo 150 Richtung Göttingen, und wir erreichten schon bald die Schnellfahrstrecke. Ich fragte alles, was ich wissen wollte, und als kurz nach Hannover die erste Einfahrt in den Tunnel kann, war ich endgültig gefangen. Es ist ein Aufsehen erregendes Bild, wenn der Tunnel mit Tempo 250 immer näher kommt und es plötzlich dunkel wird, man aber alles sieht, weil links und rechts Beleuchtung ist und die Signale in langen Tunneln für rot-grün-orange Farbtupfer sorgen. Genau so die langen Brücken, aus der Sicht des Fahrers zu befahren, ist ganz anders. Viele Signale gibt es übrigens nicht, sie stehen im Abstand von zwölf Kilometern; davor gibt es Vorsignale, die anzeigen, was den Lokführer am nächsten Signal erwartet. Überhaupt sieht er zehn Kilometer voraus, was vor ihm passiert, sobald der Zug auf der automatischen Führung ist – LZB genannt. Automatisch heißt, dass der Computer die gesamte Fahrt steuern kann - innerhalb der Parameter, die ihm der Lokführer vorgibt -, die Fahrgeschwindigkeit erreicht und bremst, je nachdem, wie es das Signal will. Oberhand hat aber immer der Lokführer. Er gibt vor, wie schnell der Zug maximal fahren darf. Stellt er den Schalter beispielsweise auf 100 km/h ein, dann wird der Zug auch nicht schneller.
Erste Einfahrt in Göttingen. Wir sind tatsächlich pünktlich, der Lokführer hatte recht und die fünf Minuten locker aufgeholt. Die Reisenden stehen am Bahnsteig, wir fahren langsam ein. Wo soll der Zug aber halten, damit die Wagenangaben in den Schautafeln mit den Wagenstandsanzeigen auch passen? Der Lokführer erklärt es: Bei einer Länge von 420 Metern fahren wir bis zum Ende des Bahnsteigs. Sonst helfen Hinweisschildern, weiße Tafeln, die beispielsweise die Aufschrift „Halt 300 Meter“ tragen. Das heißt, ist der Zug 300 Meter lang, dann muss hier gehaltern werden. Und warum fehlen die Wagen 8 und 13 bei den meisten ICEs’? Herr K. weiß erstmals keine Antwort, 13 aufgrund des Aberglaubens, aber 8? Da muss er passen.
Wir verlassen Göttingen und fahren nun in Richtung Kasseler Berge. Man bekommt im Fahrgastbereich so wenig von der Faszination des Eisenbahnfahrens mit. Nie ist mir beispielsweise aufgefallen, wie viele Steigungen der Zug überwinden muss. Na klar ist das logisch, aber man sieht es halt nicht. Manchmal muss die Lok ganz schön asten, um auf Touren zu kommen.
Lokführer Eins, der mich in Hannover an Bord gelassen hat, erzählt, dass er nur bis Kassel-Wilhelmshöhe fährt. In Bremen begann seine Schicht, in Kassel hat er eine Stunde Pause – „dann gehe ich in die leckere Kantine“ -, anschließend fährt er zurück von Kassel-Wilhelmshöhe nach Hannover, hat dort wieder zwei Stunden Pause – „dann gehe ich zum Training“ (seine Sportsachen hat er mit), -, und zum Ende seiner Schicht fährt er noch einmal einen Zug nach Bremen. Seit 1981 fährt er, der seit fast 40 Jahren bei der Bahn ist, Schnellzüge. Herr K. ist dagegen so eine Art Lokführerleiter. Er hat ebenfalls einen Führerschein der Klasse 3 – ja, die gibt es auch bei der Bahn – und darf jede Menge Loks fahren. Welche das sind, ist in seinem Führerschein aufgelistet. Der ICE 2 – ET 402 – ist ebenfalls darunter. 100 Stunden muss er jährlich fahren, um die Lizenz zu behalten. Das macht er auch, denn ab und zu begleitet er Lokführer, und die beiden wechseln sich dann manchmal ab – „Auch ein Lokführer hat ja mal Bedürfnisse“, erklärt er.
Über den Schienen unterhalb der Oberleitung taucht ein „W“ an einer elektrischen Tafel auf. „Das zeigt, dass der Weg richtig geschaltet ist und wir nach Kassel-Wilhelmshöhe fahren“, antwortet der Lokführer. „Wenn ich sehe, dass wir einen falschen Weg vorgegeben bekommen, dann muss ich halten und der Leitzentrale mitteilen, dass sie den Weg falsch gestellt haben“. Das sei schon manchmal passiert.
Kassel-Wilhelmshöhe. Wir fahren wieder langsam ein. Mal sehen, wo wir landen, sprich auf welches Gleis fahren wir ein? Die Lokführer kennen zwar die Standardgleise, aber ab und zu wird doch etwas geändert. Wir dürfen nur 60 km/h fahren, daher seine Frage. Doch wir fahren auf dem entsprechenden, vorgesehenen Gleis ein, und da wir überpünktlich sind, findet der Lokführerwechsel völlig unproblematisch statt. Er sagt „Tschüss“, und ab geht’s in die Kantine, aber nicht ohne seinem Nachfolger die paar Hinweise zu geben hinsichtlich der Bremskraft und etwaiger Störungen. Störungen? Der neue, ein echter Bayer aus München, beruhigt mich, und er scheint sich zu freuen, nicht allein fahren zu müssen. Um 6.08 Uhr begann seine Schicht in München, bis nach Kassel fuhr er, und jetzt fährt er die Lok wieder nach München zurück. Die Störungen sind kein Problem, wiederholt er, und wieder einmal bekomme ich alles erklärt. Weiterfahrt höchstens bis zum ICE-Werk des Endbahnhofs steht auf einem Display, doch das sei nichts Schlimmes, noch unterwegs würde geprüft per Abfrage, ob etwas nicht in Ordnung sei, wahrscheinlich nur ein kleiner Fehler. Und die Lok macht wirklich noch einen fitten Eindruck, denn wir erreichen problemlos die 250 km/h.
Der neue Lokführer ist anders. Er macht viel mehr selber. „Bremsen kann ich viel sanfter als die LZB“, meint er, und er hat recht. „Das ist halt der Unterschied zwischen einem Fahrer und einem Lokführer,“ meint Herr K. Der Zug fährt zwar nach wie vor größtenteils automatisch und alles wird angezeigt im Cockpit: die Entfernung zum Signal, die erreichte Geschwindigkeit und vieles, vieles mehr. Und das Tempo? 250 merkt man kaum. Dabei könnte die Lok 280 fahren, doch das lohne nicht, wird mir erklärt. Der Grund ist einfach: „Der Energieverbrauch wäre für das Beschleunigen und immer Abbremsen viel zu hoch, und der Zeitvorteil ist zu gering.“ Ich wundere mich. Doch Herr K. fährt fort: In den Tunnels darf man halt nur 250 fahren, und deshalb müsste die Lok immer wieder bremsen und beschleunigen. „Auch die Bahn spart Energie“.
Zum Glück sind wir noch nicht am Ziel, und die letzte Stunde der Fahrt beginnt. Zum Glück, denn es macht richtig Spaß und ist total spannend. „In Fulda – HP0 da“, scherzt Herr K. Meinen wundersamen Blick sehend erklärt er den „Eisenbahner-Joke“: Das Hauptsignal – HP0 – in Fulda stehe bei Einfahrt fast immer auf rot! Und tatsächlich zeigt das Vorsignal ein rotes HP0 an. Doch als wir am Bahnsteig ankommen, ist es auf grün geschaltet. Der Spruch aber stimmte wieder einmal! Ich sehe erstmals meine Geburtsstadt aus einer neuen Perspektive, und die Einfahrt ist wirklich beeindruckend. Wieder stehen die Passagiere am Bahnsteig, und irgendwie bin ich stolz, vorne im Führerstand sitzen zu dürfen.
Türen geschlossen, Ausfahrtsignal auf Grün, es geht weiter auf die letzte Etappe des Abenteuers. Der Richtungsanzeiger steht auf "W" wie Würzburg, und wieder beschleunigen wir langsam auf 250. Sicherheit im Tunnel ist ein Anliegen, das mir Herr K. unbedingt noch erklären möchte. Alle 200 Meter sehen wir wie auf der Autobahn Kilometerangaben. So erkennt der Lokführer immer genau, wo er sich gerade befindet. Manche dieser weißen Tafeln haben oben und unten orange Balken. Was es damit auf sich hat? Sie zeigen dem Lokführer, wo er halten darf im Falle einer Notbremsung! Also: Zieht ein Fahrgast die Notbremse, dann stoppt der Zug eigentlich sofort ab. Erkennt der Lokführer aber diese entsprechend gekennzeichneten Kilometertafeln, dann überbrückt er die Zwangsbremsung und fährt mit 160 km/h weiter! Er fährt so lange, bis eine Tafel kommt, die nicht diese Kennzeichnung hat! „Ja, da sagte mal einer, wenn sie so schnell fahren, dann sehen sie ja gar nicht die entsprechenden Tafeln“, sagt Herr K. „Deswegen gehen wir ja runter auf 160, um sie zu erkennen“, fährt er fort. Die Tafeln zeigen also Stellen, wo Rettungskräfte den Zug schnell erreichen können. Man stelle sich einmal vor, was passieren würde, wenn man Reisende auf einer Brücke evakuieren müsse. „Die fallen dann ja alle rechts und links runter“, scherze ich, und Herr K und der Lokführer stimmen zu. Deswegen: Die mit den Balken gekennzeichneten Tafeln zeigen also Stellen an, wo eine Rettung nur schwerer möglich wäre.
Plötzlich - 130 Kilometer wird angezeigt, und der Lokführer bremst langsam ab. „Wir wechseln bestimmt gleich das Gleis“, sagt er, und tatsächlich, mit 130 Kilometern werden wir auf das andere Gleis geführt. Auch der Gleiswechsel bei dieser Geschwindigkeit ist irgendwie cool, man bekommt es hinten bei den Passagieren gar nicht richtig mit. Es macht wirklich Spaß, das alles mitzuerleben. Dann: „Wir haben jetzt Teilblocksteuerung“. Keine Ahnung, ob das wirklich so heißt, aber so ähnlich. Die Eindrücke sind so vielfältig, dass ich manches nicht mehr richtig im Kopf habe, aber es wird wieder spannend. Denn alle Signale sind plötzlich abgeschaltet. Wieso das? Nun, normalerweise stehen alle zwölf Kilometer Signale. Sie markieren einen Block, in dem sich normalerweise eigentlich nur ein Zug befinden darf. Doch das gilt jetzt nicht mehr, denn im selben Block fährt sieben Kilometer vor uns ein anderer ICE. Wir rasen mit 250 hinterher, doch es kann nichts passieren. Und die Signale sind ausgeschaltet, damit der Lokführer nicht gegen seinen Zwang über rot fahren muss. Darüber hinaus hilft ihm die LZB.
Unsere Reise nähert sich dem Ende. Pünktlich, viel zu pünktlich fahren wir in Würzburg ein, meiner Heimat ab dem 1. Juni. Wir verabschieden uns, und dem Lokführer scheint es wirklich Spaß gemacht zu haben, er meint, ich könne ja weiter mitfahren. Doch das geht nicht, mein Begleiter muss zurück nach Hannover. Viel zu schnell muss ich raus, und mein Abenteuer ist zu Ende, pünktlich um 14.29 Uhr.
Von vielen Eindrücken überwältigt gehe ich langsam den Bahnsteig entlang, schaue dem ICE wehmütig nach, als er langsam den Würzburger Bahnhof verlässt. Ja, jetzt weiß ich, was alles passiert, wovon man hinten nichts mitbekommt. Und meine Mittwochs-Fahrt im ICE von Hamburg nach Würzburg zu meiner geliebten Panin habe ich ruhig und wehmütig im Passagierabteil sitzend verbracht. Nicht Musik hörend, nicht lesend, einfach nur raussschauend und zurückdenkend an das phantastische Geschenk, das meine geliebte Maus für mich organisiert hat.
Allen ein Dankeschön, die sich daran beteiligt haben! Und besonders meiner Panin, die mir einen Herzenswunsch erfüllt hat!
Hartgendorn - am Freitag, 21. Mai 2004, 08:14 - Rubrik: Der Pan
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