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Als ich vor knapp drei Jahren aus Niedersachsen nach Norddeutschland wechselte, spielten Karrieregründe eine völlig untergeordnete Rolle. Der Arbeitsplatzwechsel rettete vielmehr irgendwie mein Leben, denn die Verhältnisse in meiner alten Arbeit waren unzumutbar geworden, schädigten meine Gesundheit. In den Monaten zuvor hatte ich nämlich erfahren müssen, was Bossing bedeutet und wozu Inkompetenz von Führungskräften führen kann und was die Folgen sein können. Was alles passierte, will ich gar nicht groß erzählen, nur insofern, dass alle Kollegen und Kolleginnen gezwungen wurden, an den Aktionen gegen mich teilzunehmen. Nicht alle machten das ungerne, da auch bei Ihnen verschiedene Interessen dahintersteckten (eine Dame wollte beispielsweise ihren Gatten auf meine Position bringen * und ich hatte sie noch eingestellt! *), und als ich den Auflösungsvertrag unterschrieben hatte sagte ich zu einem der Trittbrettfahrer: „Du hast gegen den falschen gekämpft, denn dass Du noch hier sitzt, hast Du mir zu verdanken. Aber Du wirst der nächste sein“. Und zu einer Kollegin, die mir immer wieder beteuerte, wie unwohl sie sich bei den Aktionen gegen mich gefühlt habe, aber trotzdem mitmachte und nicht klärend eingriff (wenn wohl auch aus Angst), meinte ich nur: „Pass gut auf Dich auf, du kommst auch noch dran“. Es kam tatsächlich so, der erste Kollege ist weg, die Kollegin wurde durch die Versetzung der Leiterin gerettet, denn das Vorgehen gegen sie hatte bereits begonnen.
Warum ich das alles erzähle? Durch die Versetzung – besser gesagt Degradierung - der Person sind jetzt wieder einige Dinge zu Tage gekommen, dich mich ratlos dastehen lassen. Zwischen 2001 und 2004 war ich nebenbei geschäftsführender Gesellschafter einer Agentur in einer großen Nachbarstadt, also nicht am Ort! Ich verbot meinem Partner aber ausdrücklich, die Stadt und alle Unternehmen, an denen sie beteiligt ist, anzusprechen oder Geschäfte damit zu machen. Er hielt sich daran, denn ich wollte unbedingt vermeiden, dass in der Zeitung eine Geschichte stand, dass ich mich mit jeder zweiten Mark an der Stadt bereichere. Einmal forderte mich aber meine ehemalige Chefin – also diese Person, um die es geht - auf, meine Firma solle ein Angebot abgeben, was ich aber vehement ablehnte mit dem Hinweis, dass das eine unzulässige Verbindung sei. Nun hörte ich aber, dass die Dame nach meinem Weggang offenbar viele Lügen erzählt haben soll, was jetzt auch noch einmal auf den Tisch gekommen sei. Da es mir aber in Sachen Arbeit etc. nichts vorzuwerfen gab, schielte sie wohl auf die Schiene meiner Agentur. Mein vermuteter, bisher aber nur halb bestätigter Verdacht: Es habe eine unzulässige Verbindung gegeben bzw. ich habe der Firma durch meine Arbeit bei der Stadt Vorteile verschafft. Absoluter Unsinn, was jeder bezeugen kann. Ich versuche nun herauszufinden, was genau die Lügen waren, die in die Welt gesetzt wurden. Wie ich dann reagieren werde, weiß ich nicht.
Lustiger Weise lobte diese Dame mich nun kürzlich über den grünen Klee, was mich nun völlig sprachlos macht. Als ein Freund mit ihr neulich die Qualität vieler Texte ansprach, gab sie zu, dass ein Großteil der Inhalte noch von mir stamme bzw. redigiert worden sei. Es sei eine bewundernswerte Leistung meinerseits gewesen, sich gegen die Ämter durchzusetzen, wie ich das wohl geschafft habe? Ich sei ein wirklich sehr guter Redakteur. Er solle mir das bitte weitersagen, wenn wir wieder mal reden.
Ich gebe zu, ich hätte mit allem gerechnet, aber nicht damit. Mit meinem Freund habe ich darüber herzhaft gelacht, dennoch frage ich mich, was das soll? Sie glaubt doch nun nicht wirklich, dass sie mich als einen Verbündeten in ihrem Kampf gegen ihre Degradierung zurückgewinnen kann. Ich würde sie aber gerne mal anrufen und fragen, was dieser Umschwung solle. Chancen hätte sie übrigens nicht, denn ich empfinde für keinen Menschen auf dieser Welt weniger Wertschätzung. Dafür hat sie mir einfach zu sehr einen Teil meines Lebens zerstört.
Keine Ahnung, wie’s weitergeht. Keine Ahnung, ob ich weiter recherchieren soll, keine Ahnung, was eine Gewissheit und Kenntnis über ihre Verleugnungen (die gab's vorher schon, aber mehr auf persönlicher Ebene als auf dienstlicher) ihrerseits mir bringen soll. Sicher ist nur, dass die Ereignisse der vergangenen Tage alte, schmerzhafte Wunden wieder aufgerissen hat, die noch nicht einmal ganz vernarbt waren…
 

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