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Krise

Weihnachten ist für mich immer eine böse Zeit. Ich werde jedes jahr wieder an einen 24. Dezember im vergangenen Jahrtausend erinnert, als ich aus meiner Wohnung auszog. Das waren natürlich damals alles andere als tolle Weihnachten, die ich damals übrigens alleine verbacht habe. Ich denke derzeit häufig an diese Zeit, denn dieses Weihnachten wird alles andere als schön, ja sogar schrecklich. Ich gebe zu, das die vergangenen Weihnachtsfeste ebenfalls nicht unbedingt angenehm waren. Denn wir verbachten den Abend bei Pes Familie, was nicht immer leicht war. Das Essen war unglaublich lecker, doch die Atmosphäre war häufig belastet, da es meistens nur um Tod und Krankheit ging. Dabei ist Weihnachten doch das Fest der Geburt Jesu, also genau das Gegenteil zum Thema Tod.

Dieses Jahr ist wieder einmal sehr schwer, denn Pe und ich sehen und in diesem Jahr kaum. Was sich die vergangenen Jahre über angedeutet hatte, ist seit Februar Gewissheit. Wir sehen uns kaum und können kaum miteinander reden. Wir sind wahrlich sprachlos. Sprechen können nur unsere Kids, und die haben für Pe ein kleines Weihnachtsgeschenk vorbereitet und 128 Seiten voll mit Bildern und Texten zusammengestellt. Das kleine Präsent liegt vor mir, herrlich gedruckt, und es tut weh, es zu sehen. Es bringt nämlich unendlich schöne Erinnerungen zurück. Denn es war schön, auch wenn die vergangenen Jahre nie leicht waren, und wer hier mal zurückblättert, der kann nachlesen, wie schwer es manchmal war. Nun scheinen wir den Preis dafür zu bezahlen.

Dies hier ist meiner erster Beitrag seit vielen, vielen Jahren. Ich weiß nicht, wie es hier weitergeht, aber ratlos bin ich, und das wird man hier auch in naher Zukunft nachlesen können. Nun, es ist halt mal wieder Weihnachtszeit ...

Die Nachricht in den Zeitungen, dass die Erbin eines bekannten Versandhandels einige Milliarden Euro durch die Wirtschaftskrise verloren hat und nun bei Discountern einkaufen muss, hat mich stark getroffen und traurig gemacht. Ich kann ihr Leid nachvollziehen, denn auch ich habe von meinem nie dagewesenem Reichtum nicht viel übrig behalten. Ich muss tatsächlich arbeiten. Acht Stunden am Tag und manchmal ein bisschen mehr.

Es muss schon ein hartes Brot sein mitanzusehen, Milliarden zu verlieren und nur noch ein paar schlappe Milliönchen übrig zu behalten. Man könnte aber auch fragen, wie man so doof sein kann, soviel Geld zu verlieren? Und das fasziniert mich am meisten an der ganzen Sache: Wie schafft man es, so viel Geld in den Sand zu setzen? Ich stelle mir das in meinem Kleingeist – die anderen sind ja Männer von Welt und hochintellektuell, sonst würden sie ja nicht so viel Geld bekommen – so vor: Die spielen Monopoly. Aber bezahlen wohl die Plastikhäuschen und Hotels sowie die Mieten mit echtem Geld. Mehr Wert hatten die Immobilien in den USA bekanntlich nicht. Und wenn die so spielen wie ich, dann geht viel verloren, und ich finde mich dann im Gefängnis wieder (aber ohne über Los zu gehen). Der Gag dabei ist: Die Banker gehen immer über Los und kassieren regelmäßig ihre Bonuszahlungen (allerdings mit wesentlich mehr Nullen als im Spiel), egal ob sie in den Knast gehören oder nicht. Da haben die offenbar die Spielregeln abgewandelt.

So scheint es. Ein Bundespolitiker hat gesagt, er sei genau so qualifiziert wie die Banker, er könne genau so viel Geld in den Sand setzen. Ich gebe es zu: Ich hätte Schwierigkeiten, ich wüsste wirklich nicht, wie ich – sagen wir – 2,9 HSH-Nordbank-Bonus-Millionen Euro ausgeben könnte. Würde ich es, würde ich über meine Verhältnisse leben. Und das, sagen bekanntlich viele Politiker über die angeblichen Sozialschmarotzer, sollen wir ja nicht.

 

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