Berthold ist silberblond. So heißt das wohl heute. Er fällt damit auf. Und er fährt Zug. An einem Bahnhof in Unterfranken steigt er ein, setzt sich in Wagen Nr. 7, Richtung Norden. So weit so gut, so weit auch nichts Ungewöhnliches.
Ungewöhnlich ist auch nicht sein Hang zum Telefonieren, auch wenn ich Telefonierer im Zug irgendwann nervig finde. Und nervig war Berthold, denn direkt nach der Abfahrt ging es los: ellenlange Gespräche mit hunderten von Freunden und Bekannten - und das in einer Lautstärke, die den ganzen Wagen unterhielt. Nicht, weil Berthold so laut spricht, sondern weil sein Stimme eine Tonlage hat, die einfach nicht zu überhören ist. Evas Beziehungsprobleme bilden der Kern des ersten Telefonats. Übrigens nicht mit Eva, sondern mit irgendjemand anderem. Endless Wire! Endlos weiter Schrott folgt.
Wer schon mal von Unterfranken auf direktem Weg nach Norden gefahren ist, weiß, dass es auf dem Weg massig Tunnels gibt. Üblicherweise geht dann irgendwann die Verbindung flöten. Doch nicht bei Berthold. Die Leitung hält. Hat er einen Verstärker bei sich? Ein neues Superhandy? Eine Superantenne? Sie hält und hält und hält, und Berthold quatscht und quatscht und faselt vor sich hin. Nach einer geschlagenen Stunde beendet er in Kassel das Gespräch. Erleichterung macht sich breit, denn Berthold kündigt an, a weng schlafen zu wollen.
Doch weit gefehlt: Eine Kursteilnehmerin – Berthold bildet sich wohl weiter, auch wenn ich persönlich glaube, dass es eine CallCenter-Fortbildung sein muss – ist das nächste, dieses Mal persönliche Quasselopfer. Und so bertholdet er weiter. Überwiegend über sich. In einer Tour. Die attraktive Gesprächspartnerin hört zu, ab und zu darf sie sogar mal was sagen.
Ab Göttingen dann wieder die alte Laier: Telefon. Erster Trend: Da Berthold in Hamburg umsteigen muss aber ggf. ein wenig Zeit noch hat, könnte man sich ja mit irgendwelchen Leuten treffen. Meine Vermutung: Keine hat Bock auf das Gequassel. Denn keiner sagt zu. Immer wieder wird er vertröstet auf die kommenden Wochen. Nun tut er mir echt leid. Warum will denn keiner, vielleicht wäre dann das Entblödungsgerede zuende. Doch so geht es in einer Tour weiter, bis er schließlich seine sieben Sachen zusammenpacken muss, da Umsteigen angesagt ist. Summa summarum: 3 Stunden und 20 Minuten dummes Rumgequatsche.
Berthold ist zwar ein Extremfalls, aber mit Sicherheit kein Einzelfall. Wieso glauben eigentlich manche Leute, sie müssten mit ihren blödsinnigen Themen einen ganzen Zug unterhalten? Mich interessiert es nicht, mit wem sie sich treffen wollen, wen sie nach 100 Jahren mal wieder getroffen haben, wie blöd der eine oder wie dumm die andere ist. Telefoniert doch zuhause!
In diesen Momenten sehne ich mich nach der handylosen Zeit zurück – mit allen Nachteilen, die das hätte. Doch meinen Ohren und meinem Kopf ginge es definitiv besser.
Ungewöhnlich ist auch nicht sein Hang zum Telefonieren, auch wenn ich Telefonierer im Zug irgendwann nervig finde. Und nervig war Berthold, denn direkt nach der Abfahrt ging es los: ellenlange Gespräche mit hunderten von Freunden und Bekannten - und das in einer Lautstärke, die den ganzen Wagen unterhielt. Nicht, weil Berthold so laut spricht, sondern weil sein Stimme eine Tonlage hat, die einfach nicht zu überhören ist. Evas Beziehungsprobleme bilden der Kern des ersten Telefonats. Übrigens nicht mit Eva, sondern mit irgendjemand anderem. Endless Wire! Endlos weiter Schrott folgt.
Wer schon mal von Unterfranken auf direktem Weg nach Norden gefahren ist, weiß, dass es auf dem Weg massig Tunnels gibt. Üblicherweise geht dann irgendwann die Verbindung flöten. Doch nicht bei Berthold. Die Leitung hält. Hat er einen Verstärker bei sich? Ein neues Superhandy? Eine Superantenne? Sie hält und hält und hält, und Berthold quatscht und quatscht und faselt vor sich hin. Nach einer geschlagenen Stunde beendet er in Kassel das Gespräch. Erleichterung macht sich breit, denn Berthold kündigt an, a weng schlafen zu wollen.
Doch weit gefehlt: Eine Kursteilnehmerin – Berthold bildet sich wohl weiter, auch wenn ich persönlich glaube, dass es eine CallCenter-Fortbildung sein muss – ist das nächste, dieses Mal persönliche Quasselopfer. Und so bertholdet er weiter. Überwiegend über sich. In einer Tour. Die attraktive Gesprächspartnerin hört zu, ab und zu darf sie sogar mal was sagen.
Ab Göttingen dann wieder die alte Laier: Telefon. Erster Trend: Da Berthold in Hamburg umsteigen muss aber ggf. ein wenig Zeit noch hat, könnte man sich ja mit irgendwelchen Leuten treffen. Meine Vermutung: Keine hat Bock auf das Gequassel. Denn keiner sagt zu. Immer wieder wird er vertröstet auf die kommenden Wochen. Nun tut er mir echt leid. Warum will denn keiner, vielleicht wäre dann das Entblödungsgerede zuende. Doch so geht es in einer Tour weiter, bis er schließlich seine sieben Sachen zusammenpacken muss, da Umsteigen angesagt ist. Summa summarum: 3 Stunden und 20 Minuten dummes Rumgequatsche.
Berthold ist zwar ein Extremfalls, aber mit Sicherheit kein Einzelfall. Wieso glauben eigentlich manche Leute, sie müssten mit ihren blödsinnigen Themen einen ganzen Zug unterhalten? Mich interessiert es nicht, mit wem sie sich treffen wollen, wen sie nach 100 Jahren mal wieder getroffen haben, wie blöd der eine oder wie dumm die andere ist. Telefoniert doch zuhause!
In diesen Momenten sehne ich mich nach der handylosen Zeit zurück – mit allen Nachteilen, die das hätte. Doch meinen Ohren und meinem Kopf ginge es definitiv besser.
Hartgendorn - am Freitag, 22. Februar 2008, 16:03 - Rubrik: Dies und das